Aktionswoche zum Holocaustgedenktag
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
sehr geehrte Damen und Herren,
seit 1996, als der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, zum Nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärte, veranstaltet die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS) e. V. eine 24-stündige Gedenkveranstaltung. An diesem Tag, der seit 2005 nach einem Beschluss der UNO-Vollversammlung auch International Holocaust Remembrance Day ist, wurden an verschiedenen Orten des Saarlandes durchgehend von freiwilligen Lektorinnen und Lektoren 24 Stunden lang die täglichen Eintragungen aus dem „Kalendarium der Ereignisse des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau 1939-1945“, die Namen der saarländischen Juden und Jüdinnen, die der Schoah zum Opfer fielen, und Gedichte und kurze Texte mit Holocaust-Bezug internationaler Autoren vorgelesen. Hinzu kommen im Stundenrhythmus die aufwühlenden Klänge von Luigi Nonos „Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz“ und Arvo Pärts beruhigende Musik, u. a. aus „Fratres“ und „Pari Intervallo“. In diesem Jahr findet die 24-Stunden-Klangstele zum ersten Mal in der Synagoge in Saarbrücken statt.
Nachdem wir von der Kirche der Jugend eli.ja aus bereits im vergangen Jahr ein Projekt mit der Beschriftung von 2015 Steinen mit den Namen der saarländischen Opfer des Holocaust umsetzen konnten, wollen wir auch in diesem Jahr das Projekt fortführen. Die Namen der ermordeten saarländischen Jüdinnen und Juden sowie weiterer Opfergruppen – Menschen mit Behinderungen, Sinti und Roma, non-binäre/homosexuelle Personen, u. a. – sind uns bekannt, ebenso ihre Geburtsdaten und -orte, teilweise die Lebensorte und ebenso in den meisten Fällen die Todestage, -orte und weitere Details zu ihrem Schicksal. Zusammen mit vielen Schülerinnen und Schülern will die Kirche der Jugend eli.ja der großen Anzahl der Ermordeten, die hier in unserer Heimat lebten oder im Gestapolager Neue Bremm als sog. „Durchgangshäftlinge“ geführt und aufgelistet wurden, ein „Gesicht“ geben. Die Namen und bekannten Daten jedes und jeder Ermordeten sollen auf einer Kerze niedergeschrieben werden. Alle beschrifteten Kerzen – am Ende über 2.000 – sollen am 27. Januar von 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr vor der Synagoge – am Band der Erinnerung – brennen, um auch äußerlich sichtbar zu machen, dass wir gemeinsam gedenken und erinnern.
Sie können mit Ihren Schulklassen aus zwei Teilnahmemöglichketen wählen:
- Sie holen für jede/-n Ihrer Schülerinnen und Schüler Kerzen und Karten mit den Namen und den weiteren Daten der Opfer des NS-Terrors in der Kirche der Jugend ab. Zudem erhalten Sie einen Entwurf für die Gestaltung einer Unterrichtsstunde, in der Sie am Ende Kerzen von den Schülerinnen und Schülern beschriften lassen können. Die so beschriebenen Kerzen können Sie oder die Jugendlichen selbst dann am Nachmittag des 26. Januar (ab 16:00 Uhr) in die Kirche der Jugend eli.ja bringen oder im Laufe des 27. Januar vor der Synagoge anzünden. Die Kerzen und die Namenskarten können ab dem 20. Januar nach vorheriger Terminabsprache in eli.ja abgeholt werden.
- Sie kommen zu ihrem gebuchten Termin in die Kirche der Jugend eli.ja. Vor Ort gestalten wir eine Unterrichtsstunde für Sie. Am Ende kann jede Schülerinnen und jeder Schüler eine Kerze eigene beschriften, diese in eli.ja belassen oder am 27. Januar gerne selbst vor der Synagoge anzünden. In der Kirche liegen zudem weitere Materialien aus, damit sich die Schülerinnen und Schüler thematisch vertiefen können. Unterrichtsstunden können vom 21. bis 24. Januar 2025 von morgens 8:00 Uhr bis in den Nachmittag gebucht werden.
Wir würden uns über Ihre Teilnahme sehr freuen, um auch in diesen unsicheren Zeiten ein starkes Zeichen der jungen Generation gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus, Religionsfeindlichkeit, Rassismus und gegen Diskriminierung von Minderheiten zu setzen.
Damit wir besser planen können, bitten wir um Ihre Anmeldung über die Homepage der Kirche der Jugend eli.ja (www.eli-ja.de).